Fragen und Antworten

Hier werden Fragen rund um das Thema Feuerwehr beantwortet.
Neben ganz allgemeinen Fragen gibt es auch die Rubrik „Was macht eigentlich…“
Viel Spaß beim Stöbern und Lernen.
(Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir hier teilweise die männliche Form, z.B. Gerätewart. Grundsätzlich ist hier jedes Geschlecht gemeint.)

Feuerwehr allgemein

Die Feuerwehr ist eine nicht selbständige Organisation der Gemeinde. Sie kommt in Schadenfällen zum Einsatz. Es gibt verschiedene Feuerwehren:
– Berufsfeuerwehr
– Freiwillige Feuerwehr
– Werk- und Betriebsfeuerwehr
– Pflichtfeuerwehr.
Berufsfeuerwehren sind in Niedersachsen in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern vorgeschrieben. Somit sind die Freiwilligen Feuerwehren flächendeckender verteilt.

Die Notrufnummer lautet europaweit einheitlich: 112.
Diese Rufnummer wird von der zuständigen Leitstelle betreut und ist immer erreichbar. Von hier aus werden alle zugehörigen Einheiten alarmiert und koordiniert.

Das Emblem der Feuerwehr symbolisiert die Aufgaben der Feuerwehr: Retten, Löschen, Bergen und Schützen.
Retten
Retten ist die Kernaufgabe der Feuerwehr. Damit ist das Abwenden einer Lebensgefahr von Menschen durch Sofortmaßnahmen gemeint, die der Erhaltung der Atmung, des Kreislaufs oder der Herztätigkeit dienen oder die Wiederherstellung einleiten. Aber auch das Befreien von Mensch und Tier aus Zwangslagen durch technische Rettungsmaßnahmen. Diverse Feuerwehren hatten zum Beispiel den ein oder anderen kuriosen Einsatz zum Thema Rettung: Wenn Erwachsene mit einem Brausekopf oder einer Wette versuchen, eine Kinder- oder Babyschaukel nutzen wollen…

Löschen
Die älteste Aufgabe der Feuerwehr ist das Löschen. Heutzutage werden Brände mit spezieller und unterschiedlicher Ausrüstung gelöscht. Aufgrund erweiterter Brandschutzvorschriften, immer sicherer werdende Technik und Baumaterialien ist die Zahl der Brandbekämpfung in den Jahren weiter rückläufig.

Bergen
Die Feuerwehr steht auch für die Bergung von Sachgütern, Tieren oder toten Menschen zur Verfügung.

Schützen
Vorbeugend tätig werden, damit nichts passiert, ist eine wichtige Aufgabe der Feuerwehr. Dazu gehören zum Beispiel Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen oder auch die Brandschutzerziehung. Diese beginnt oft im Kindesalter spielerisch. Die Umwelt zu schützen, also z.B. bei einer Ölspur oder auslaufenden Flüssigkeiten tätig zu werden oder das Mitwirken beim Hochwassereinsatz sind Aufgaben der Feuerwehr.

Es gibt den Heiligen St. Florian. Daher beruht auch die Bezeichnung „Floriansjünger“ für Feuerwehrleute. Der Legende nach beruht der heilige Florian auf einen Offizier der römischen Armee. Er soll Oberbefehlshaber einer Einheit zur Feuerbekämpfung gewesen sein. Er lebte im 3. Jahrhundert und verstarb am 04. Mai 304. Dieser Tag wird in Österreich, Bayern und im Saarland teilweise heute noch gefeiert.

Feuerwehrfahrzeuge werden in verschiedene Kategorien eingeteilt. Die „Stärke“ gibt an, wieviele Feuerwehrleute darauf Platz finden.
Die erste Zahl gibt an, dass hier eine Führungskraft „Einheitsführer“ dabei ist. Die zweite Zahl steht die weiteren Feuerwehrleute.

Es gibt typischerweise folgende Stärken:

    • 1:2 Truppbesatzung
    • 1:5 Staffelbesatzung
    • 1:8 Gruppenbesatzung

Feuerwehrleute schmeißen sehr gerne mit Abkürzungen oder Kosenamen um sich: so heißt es beim ersten Pieper, beim nächsten Piepser, Melder oder auch DME. Aber was genau heißt das? DME heißt Digitaler MeldeEmpfänger. Der Meldeempfänger reagiert auch bestimmte Alarmierungen, die über Funk an die Feuerwehren übertragen werden. Jedes aktive Feuerwehrmitglied ist angehalten, seinen Melder dabei zu haben. Beim Auslösen im Ernstfall hat dann jedes aktive Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr das Feuerwehrhaus aufzusuchen.

Feuerwehr ist Teamwork, Feuerwehr ist Kameradschaft. Bei der Feuerwehr begegnet man sich mit dem nötigen Respekt einander, dazu gehört auch ein vertrauensvoller Umgang miteinander. Das alles sind Gründe, warum sich in der Freiwilligen Feuerwehr duzt. Da im Einsatz nicht immer die gleichen Personen anwesend sein können, kann jeder mit der entsprechenden Ausbildung plötzlich der Einheitsführer, also der Vorgesetzte, werden. Hier zählt dann die hierarchische Ebene. Dennoch verfolgt man ein gemeinsames Ziel: Gefahren abzuwehren, Schaden zu mindern. Nur gemeinsam lässt sich das Erreichen.

Feuerwehr in Braunschweig

In Niedersachen wird über das Niedersächsische Brandschutzgesetzt geregelt, wann eine Berufsfeuerwehr gegründet und betrieben werden muss. Dies ist der Fall, wenn eine Stadt mindestens 100.000 Einwohner hat. Braunschweig hat diese Voraussetzung erfüllt und somit gibt es in Braunschweig eine Berufsfeuerwehr. Gleichzeit gibt es auch in 30 Ortschaften eine Freiwillige Feuerwehr. Während bei der Berufsfeuerwehr die Mitarbeiter Beamte sind und damit dort ihren Beruf ausüben, ist die Freiwillige Feuerwehr ehrenamtlich organisiert. In der Freiwilligen Feuerwehr arbeiten die Mitglieder in normalen Berufen, engagieren sich aber in ihrer Freizeit in der Feuerwehr.

Als weitere Besonderheit sei an dieser Stelle erwähnt, dass wir in Braunschweig sogar zusätzlich zwei Werkfeuerwehren und eine Flughafenfeuerwehr haben.

In Braunschweig hat sich die Berufsfeuerwehr auf zwei Feuerwachen aufgeteilt. So befindet sich die Hauptwache im nördlichen Ringgebiet an der Feuerwehrstraße 1 und im Süden Braunschweig befindet sich im Heidberg die Südwache. Darüber hinaus betreibt die Feuerwehr Braunschweig ein Ausbildungszentrum in der Naumburgstraße.

Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr​

Jeder Einwohner eines Ortes kann sich in der Ortsfeuerwehr engagieren. Als aktives Mitglied liegt die derzeitige Altersspanne in Niedersachsen zwischen 16 und 67 Jahren. Die Mitglieder einer freiwilligen Feuerwehr können sich somit in allen Gesellschaftsschichten und vor allem in allen denkbaren Berufen wiederfinden. Es ist völlig egal, ob das Mitglied noch zur Schule geht, bei der Bank, in einem Büro oder im Handwerk arbeitet.

Die notwendige Ausbildung und persönliche Schutzausrüstung wird von der jewilligen Gemeinde/Stadt organisiert. In den Ortsfeuerwehren wird in der Regel ein Mitgliedsbeitrag erhoben, von denen oftmals kameradschaftliche Aktivitäten finanziert werden. Um Mitglied zu werden, sollte man mit beiden Beinen im Leben stehen und nicht vorbestraft sein.

„Stell dir vor, es brennt und keiner kommt.“ So lautet eine Kampagne eines Landesfeuerwehrverbands. Diese Aussage ist schon etwas provokant, dennoch steckt Wahrheit dahinter. Wer soll helfen, wenn sich keiner engagiert? Menschen, die als Beruf „Feuerwehrmann“ sind, arbeiten bei Berufsfeuerwehren. Diese gibt es selten flächendeckend. Somit tragen die Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren entsprechend mit bei, dass Hilfe in der Fläche ermöglicht wird. Willst du auch Mitglied werden? Dann wende dich gerne an uns.

Was macht eigentlich...

Der Ortsbrandmeister ist sozusagen der gewählte Vorsitzende einer Ortsfeuerwehr. Er wird von den Mitgliedern der Ortsfeuerwehr gewählt, über den Bezirks- und Stadtrat bestätigt und schließlich für die Amtszeit von 6 Jahren zum Ehrenbeamten ernannt. Durch diesen bürokratischen Akt ist allerdings sichergestellt, dass der Ortsbrandmeister die Fülle von Rechten und Pflichten umsetzen kann. Er ist im Dienst der Vorgesetzte der Mitglieder und untersteht wiederum dem Stadtbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr. Der Ortsbrandmeister beruft Kommandositzungen ein, lenkt die Geschicke der Ortsfeuerwehr, vertritt diese wiederum auf Stadtebene. Er beantragt Mittel oder Gegenstände, setzt Alarmübungen an, gestaltet mit seiner Führungsmannschaft den Dienstplan, ist Ansprechpartner für andere Vereine, beantragt Lehrgänge für seine Mitglieder, befördert Kameraden nach Erfüllung der Voraussetzungen und setzt sich für die Kameradschaft ein. Alles in allem ist der Ortsbrandmeister im dienstlichen aber auch privaten Ansprechpartner und Koordinator für alle anstehenden Aufgaben rund um die Ortsfeuerwehr.
Ein Ortsbrandmeister ist froh, wenn er sich auf seinen Stellvertreter verlassen kann. Oftmals gibt es eine Aufgabenteilung zwischen Ortsbrandmeister und seinem Stellvertreter. Im Verhinderungsfall übernimmt der Stellvertreter die entsprechenden Aufgaben. Die beiden ergänzen sich oftmals, stimmen sich zu vielen Themen ab und stehen quasi im ständigen Austausch.
Der Gruppenführer wird nach Anhörung der Mitglieder durch den Ortsbrandmeister bestellt. Der Gruppenführer unterstützt den Ortsbrandmeister vornehmlich bei der Dienstdurchführung und übernimmt oftmals Ausbildungsinhalte eigenständig. Er hat eine 70-stündige Weiterbildung an der Landesfeuerwehrschule / Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz / Niedersächsisches Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (Es gab einige Umbenennungen in den vergangenen Jahren) erfolgreich abgeschlossen. Damit kann er auch im Einsatz die Leitung übernehmen.

Wie in anderen Vereinen ist der Schriftführer in der Ortsfeuerwehr für die Erstellung von Protokollen verantwortlich. Der Schriftführer ist damit einer der Pflichtposten im Ortskommando. Je nach Aufgabenverteilung übernimmt der Schriftführer zusätzliche Aufgaben wie z.B. die Adressverwaltung von Mitgliedern, einen Teil der Öffentlichkeitsarbeit oder aber auch das Ausfüllen und Versenden von Geburtstagskarten.

Wie jeder Verein einen Kassierer oder Kassenwart hat, so ist auch dieser Posten in der Feuerwehr vertreten. Da der Teil der Kameradschaftspflege keine Aufgabe des Feuerwehrwesens und damit der Kommune ist, übernimmt die „Kameradschaft“ als nicht rechtsfähiger Verein im Sinne des BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) diese Aufgabe. Ausgaben für die Kameradschaft werden von den Mitgliedsbeiträgen finanziert. Die Überwachung und Verwaltung dieser Ein- und Ausgaben werden von dem Kassierer übernommen. Für die Prüfung dieser Kasse werden im Wechsel Kameraden als Kassenprüfer eingesetzt. In der Regel wird gleichzeitig ein aktives und ein förderndes Mitglied als Kassenprüfer berufen.
Der Jugendfeuerwehrwart ist der Ansprechpartner für die Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Er organisiert mit seinem Stellvertreter und Betreuern die regelmäßigen Dienste der Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren. Er ist verantwortlich für die Durchführung und Einhaltung der entsprechenden Regeln. Die Jugendfeuerwehr trifft sich in der Regel einmal pro Woche außerhalb der Schulferien. Oftmals steht in den Schulferien dann ein Zeltlager auf dem Dienstplan, wo der Jugendfeuerwehrwart und sein Team ein abwechslungsreiches Programm ausarbeiten.
Die Kinderfeuerwehrwartin übernimmt mit ihrem Betreuerteam die Gestaltung und Durchführung von Diensten der Kinderfeuerwehr. Die Kinderfeuerwehr steht Kindern im Alter von 6 bis 10 Jahren offen. Die Dienste werden daher kindgerecht und leistungsangepasst gestaltet. Hier steht Spiel und Spaß im Vordergrund. Der Kinderfeuerwehrwart ist Ansprechpartner für die Kinder und auch den Ortsbrandmeister.
Der Sicherheitsbeauftragte unterstützt den Ortsbrandmeister bei dem Themen rund um die Sicherheit von den Mitgliedern. Er berät seine Kameraden, hilft bei der Unterweisung zur Unfallverhütung und ist Ansprechpartner für Unfallmeldungen.
Der Gerätewart einer Ortsfeuerwehr ist ein gewähltes Mitglied, welches sich federführung um die Fahrzeuge und Geräte der Ortsfeuerwehr kümmert. Er steht in der Regel im Kontakt zu den Werkstätten der sogenannten Feuerwehrtechnischen Zentrale. Er kümmert sich bei Defekten um Reparaturen. Je nach Organisationsstruktur einer Gemeinde führt er zusätzlich Inventarlisten oder verwaltet Gerätschaften. Der Gerätewart sollte mindestens folgende Lehrgänge besucht haben: Truppführer, Maschinisten und Gerätewart.
Der Atemschutzbeauftragter (oder voll ausgeschrieben Atemschutzgeräteträger-beauftragter) ist ebenfalls ein gewähltes Mitglied. Der Atemschutzgerätewart ist ausgebildeter Atemschutzgeräteträger. Durch seine Kenntnisse und Ausbildung ist er in der Lage, die Komponenten für einen Einsatz unter Atemschutz zu prüfen oder gar instandzusetzen. Er prüft regelmäßig die Atemschutzgeräte auf Tauglichkeit, so dass jederzeit die Einsatzbereitschaft möglich ist.
Der Zeugwart einer Feuerwehr ist Ansprechpartner für seine Kameraden bei dem Thema der Persönlichen Schutzausrüstung. Er hilft neuen Mitgliedern bei der Einkleidung (z.B. Terminvereinbarung bei der sogenannten Kleiderkammer der Feuerwehr). Er kennt sich mit dem Vorschriften aus, weiß, welche Bekleidung zulässig ist und organisiert eventuelle Tauschaktionen oder Reparaturen.